Faltenbildung

Treten in der Produktion eines Bauteils Falten auf, so ist dies ein klares Zeichen dafür, dass die falsche Herstellungsmethode gewählt wurde oder dass wichtige Prozessparameter nicht korrekt bestimmt wurden. Dabei genügt es oft die Visualisierung der Umformung in der Simulation um die Problemstellen zu entdecken und die korrekten Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Faltenbildung tritt immer bei einem Materialüberschuss auf. Starke kompressible Spannungen drücken dann das Material zusammen und es weicht sprichwörtlich in die Falten aus, wenn dies vom Prozessaufbau möglich gemacht wird.

 

Entsprechend gibt es zahlreiche Faktoren, die eine Faltenbildung begünstigen:

  • Spalt zwischen Blech, Blechhalter und Stempel: Das Material hat Platz zum Ausweichen.
  • Geringer Blechhalterdruck: Der Faltenbildung wirkt nicht genug Kraft entgegen.
  • Geringe Blechdicke: Das Blech selbst wirkt der Faltenbildung nur wenig entgegen.
  • Guter Materialfluss und geringe Reibung: Unterstützt lokalen Materialüberschuss.

 

Typische Maßnahmen gegen Faltenbildung sind daher das Blech zu klemmen und den Materialfluss mithilfe von kleineren Radien und Ziehsicken zu reduzieren. Jedoch führt ein zu geringer Materialfluss häufig zu einem Materialversagen durch Ausdünnung und Rissbildung. Deshalb sind oft zahlreiche Optimierungsschleifen notwendig um den Prozess so zu gestalten, dass weder Falten noch Risse auftreten.

 Besser man macht diese Schleifen in der Simulation und nicht auf der Presse.