Methodenverbesserung

Eine Methodenplanung auf Basis der Simulation mit Stampack bietet Prozesssicherheit bevor das eigentliche Werkzeug konstruiert wurde. Sie durchläuft die Schritte

  • Ideenfindung und Festlegung der ersten Methode.
  • Stampack gibt den Überblick über Problemstellen.
  • Der Konstrukteur behebt die Probleme.
  • Stampack validiert die Veränderung oder zeigt weitere Probleme.
  • Die ersten Schritte werden iterativ ausgeführt, bis eine durch Stampack validierte Methode vorliegt. Erst danach wird das Werkzeug konstruiert.

 

Wir werden nun an einem Beispiel aus unserer täglichen Konstruktionspraxis zeigen, wie diese abstrakten Schritte in der Praxis durchlaufen werden. Wir betrachten den Halter für eine Gaskartusche am Seitenairbag.

 

Die Schwierigkeit bei diesem Bauteil besteht darin, dass die gelochte Stirnfläche von Seiten des Kunden sehr eben gefordert war. Darum muss das Teil an dieser Stelle von der Seite mit einem Schieber gelocht werden. Dabei darf der Abfall jedoch nicht mit dem Steifen kollidieren. Die einzige Möglichkeit dies zu gewährleisten besteht darin das Bauteil vor dem Lochen nach unten zu bewegen.

Betrachtet man diese Idee, so bekommt man als Werkzeugmacher als sofort Bauchschmerzen. Die Anbindung ist sehr dünn und wird bei der Bewegung nach unten stark gedehnt. In einer ersten Simulation verschafft sich der Konstrukteur deshalb einen Überblick.

 

In der Analyse sieht man unmittelbar zwei Problemstellen.

Riss in der Anbindung:

Die Anbindung muss über den hohen Grad und wird dadurch am Ende der Umformung zu stark gedehnt, ein Versagen ist die logische Konsequenz. Wenn man das Problem visuell in Stampack sieht wird sofort klar, dass der Grat abgeflacht werden muss.

Riss am Bodenradius:

Risse am Bodenradius können in der Regel vermieden werden indem der lokale Materialfluss verbessert wird. Dazu bietet es sich an den Radius zu erweitern. Dies muss jedoch mit dem Endkunden abgesprochen werden. Nach gemeinsamem Betrachten der Simulation mit dem Endkunden fällt die Entscheidung diesen Radius im Bauteil aufzuweiten.

Nach der Modifizierung der Methode führt der Konstrukteur eine weitere Simulation durch.

 

 

 

Die Simulation zeigt: Alle Probleme wurden gelöst, das Bauteil ist sicher produzierbar. Das Bauteil ging ohne den Bau eines Prototypenwerkzeuges in Produktion und produzierte insgesamt mehr als 400000 Teile.