Prozessparameter

Bei jeder Methodenplanung steht der Werkzeugkonstrukteur vor der Entscheidung wie er die Prozessparameter wählen soll. Er muss Entscheidungen treffen bezüglich:

  • Material
  • Geometrie der Werkzeuge
  • Umformkräfte
  • Haltekräfte
  • Reibung
  • Initialer Zuschnitt der Platine

 

Wichtig ist es dabei zu wissen, dass in der Produktion diese Parameter einem sogenannten Rauschen, also kleinen unvorhersehbaren Schwankungen, unterliegen. Diese resultieren beispielsweise aus der Abnutzung der Werkzeuge, der Veränderung der Schmierungen oder auch daher, dass nicht jede Materialcharge von gleicher Qualität ist. Der Werkzeugkonstrukteur hat also die Aufgabe den Prozess robust auszulegen, das heißt dass die Teilequalität nicht unter dem kleinen Rauschen der Prozessparameter leidet. Leider ist dies im Versuchswerkzeug nicht und nur sehr schlecht möglich, da hier jeder Versuch und jeder Prozessaufbau kostenintensiv und aufwendig ist.

Im Gegensatz dazu bietet die Simulation herausragende Möglichkeiten, da man die Eingabedaten schnell und billig verändern kann und man sofort das zugehörige Resultat bekommt. Außerdem bekommt man im Gegensatz zur physikalischen Ausprobe einen Ausnutzungsgrad zwischen 0% und 120% zurück und man kann somit mit großer Sicherheit feststellen wie weit man vom Versagen entfernt ist. Ist etwa der Ausnutzungsgrad bei maximal 90%, so kann der Werkzeugkonstrukteur sicher sein, dass er mit einer robusten Methode arbeitet.

Unterschied zwischen Materialchargen

In diesem Beispiel produzierte der Endkunde erfolgreich in Deutschland eine nach der Simulation kritische Methode. Beim Wechsel der Produktion auf einen anderen Kontinent wurden Schwankungen in der Materialqualität erwartet. Daher wurden in der Simulation die Zugfestigkeit und die Bruchdehnung leicht variiert.